Sarah Ouakrat Flöte
Sarah Ouakrat, in Paris geboren, begann im Alter von 10 Jahren mit dem Flötenspiel. Sie studierte zunächst am Conservatoire de Région de Paris bei Madeleine Chassang, anschliessend bei Philippe Bernold am Conservatoire National Supérieur de Musique et Danse de Lyon sowie bei William Bennett an der Royal Academy of Music in London. Nach dem Masterabschluss war sie Mitglied der Orchesterakademie der Philharmonia Zürich.
2010 wurde sie zur Soloflötistin des Dutch National Ballet Orchestra (ehemals Holland Symfonia) in Amsterdam gewählt, dem sie bis heute angehört. Seit 2013 ist sie Mitglied des Collegium Novum Zürich.
Sarah Ouakrat entdeckt neue Musik mit ebenso viel Freude wie in Vergessenheit geratene Stücke des Repertoires und kombiniert in ihrer Karriere Orchesterspiel, Kammermusik, Ensemblespiel und Soloauftritte. Seit 2016 ist sie Teil des Rebellionskollektivs “Pynarello” in Amsterdam, das ohne Noten, im Stehen und undirigiert spielt.
Sarah Ouakrat wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter der Erste Preis beim Tschaikowsky-Wettbewerb in Moskau (2012). 2020 war sie Gastkünstlerin beim ersten Tampere Flute Fest in Finnland; für die zweite Ausgabe 2021 wurde sie zur Koordinatorin für den Wettbewerb für die Orchestervorspiel-Meisterkurse ernannt.
Fragebogen
Woher kommst du?
Ich bin in Paris geboren und aufgewachsen, aber schon mit 17 weggezogen: erst nach Lyon, dann London, dann Zürich und jetzt Amsterdam. Ich sehe mich also als Weltenbürgerin, sehr flexibel, aber immer noch mit französischen Wurzeln.
Welche Musik hörst du im Moment?
Im Moment höre ich ziemlich viele niederländische Kinderlieder, die ich dank meinen Töchtern lerne. Die Gruppe «Kinderen voor kinderen» finde ich toll, sie spielen in ganz unterschiedlichen Musikstilen, aber die Lieder behandeln immer schöne Themen wie die Angst vor Monstern, den Nationalfeiertag oder das Anderssein als andere. Für mich ist es eine Möglichkeit, die Sprache spielerisch zu lernen und mit meinen Kindern zu singen.
Worüber hast du zuletzt laut gelacht?
Über den verrückten Dirigenten, mit dem ich letzte Woche gespielt habe.
Wo wärst du heute, wenn du nicht Musikerin geworden wärst?
Wahrscheinlich immer noch in Frankreich, und ich hätte sicher ein ganz anderes Leben.
Wofür bist du dankbar?
Ich bin dankbar dafür, dass ich einen Beruf gefunden habe, der eine wahre Leidenschaft ist und durch den ich ausserhalb meiner Familie Erfüllung finden und wachsen kann. Und dafür, dass er mir erlaubt, so viele Leute aus aller Welt kennenzulernen und so starke Gefühle zu fühlen.
Was ist dein Pet Peeve («Lieblings-Ärgernis»)?
Wenn Leute beim Kaugummikauen Geräusche machen.
Für wen spielst du am liebsten?
Komischerweise für meine Orchesterkolleg·innen.
Mit wem würdest du gerne einen Tag lang tauschen?
Mit einer Primaballerina.
Welche Erfindung braucht die Welt?
Eine Pausentaste.
Was wolltest du schon immer mal gefragt werden?
Ich wollte schon immer mal eingeladen werden, in Japan zu spielen.
(Juli 2024)