Stefan Wirth Klavier

Stefan Wirth wurde 1975 in Zürich geboren. Er studierte Klavier bei Hadassa Schwimmer und Liedgestaltung bei Irwin Gage am Konservatorium Zürich. Es folgten Studien in Boston und Bloomington/Indiana.
Stefan Wirth erhielt verschiedene Preise und Auszeichnungen, so u.a. erste Preise am Schweizerischen Jugendmusikwettbewerb und am Kiwanis-Wettbewerb für Kammermusik sowie den „McDonald Memorial Award“ der American Society of Arts und Letters. Er besuchte mehrere Meisterkurse und hat als Solist mit verschiedenen Orchestern zusammengearbeitet. Zu seiner Tätigkeit als Liedbegleiter zählen Auftritte mit Christoph Homberger, Thomas Hampson und Noemi Nadelmann. Einen festen Bestandteil seiner Konzerttätigkeit bilden auch Auftritte mit dem Gershwin Piano Quartet. Ein Schwerpunkt seiner Tätigkeit liegt bei der Neuen Musik. Stefan Wirth wirkt zudem als Pianist in Theaterproduktionen von Christoph Marthaler mit.
Daneben ist er auch als Komponist tätig. 1999 erhielt er das Leonard Bernstein Fellowship für die Teilnahme an den Tanglewood Sommerkursen. Im Jahr 2000 studierte er bei Oliver Knussen und Colin Matthews an der Britten-Pears-School in Aldeburgh. Seit 2002 unternimmt er als Mitglied der Organisation Pre-Art regelmässig Konzertreisen, bei denen er meist auch seine eigene Musik zur Aufführung bringt. 2006 gelangte sein neues Arrangement von Wagners Meistersingern unter Frank Castorf in Luxemburg zur Aufführung.

Collegium Novum Zürich

Fragebogen
Woher kommst du?
Aus einem Land, wo immer Musik läuft. Und ich versuche, ein Stück aus dieser Welt in die unsere mitzunehmen.

Welche Musik hörst du im Moment?
Bach, Rachmaninow und Herbie Hancock.

Worüber hast du zuletzt laut gelacht?
Ich lache viel, aber nicht so laut.

Wo wärst du heute, wenn du nicht Musiker geworden wärst?
In einer geschlossenen Abteilung. Nein, im Ernst: Vielleicht Lateinlehrer an einer Kantonsschule.

Wofür bist du dankbar?
Dass ich alle meine Interessen bis heute durchziehen und ausleben kann, ohne zu grosse Kompromisse eingehen zu müssen, empfinde ich als grosses Privileg.

Was ist dein Pet Peeve («Lieblings-Ärgernis»)?
Eigentlich ärgere ich mich nie, aber: Dass sie mich an der Hochschule Luzern schon wieder in Raum 523 gesteckt haben, obwohl ich letztes Semester deutlich geschrieben hatte, dass ich diesen Raum Nicht. Mehr. Akzeptiere. Diese Mail hatte ich aus Versehen an die ganze Hochschule geschickt… Diesmal habe ich aber ganz nett protestiert, meine Studierenden auch, und die Hochschule hat mir nun einen anderen Raum zugeteilt.

Für wen spielst du am liebsten?
Für Leute, die zuhören. Der Pianist Clifford Curzon hat einmal gesagt: «When a cat enters the room, I start playing for it» – das finde ich einen schönen Gedanken.

Was sammelst du?
Früher CDs. Ansonsten habe ich überhaupt kein Bedürfnis, materielle Güter anzuhäufen; CDs sind eine Ausnahme, weil dort die Musik drauf ist.

Mit wem würdest du gerne einen Tag lang tauschen?
Es ist ein bisschen cheesy, aber mit meinen Lieblingskomponisten: einen Tag lang als Alban Berg durch Wien schlendern und verstehen, wie sich das anfühlt. Oder als Maurice Ravel durch Paris.

Welche Erfindung braucht die Welt?
CO₂-Bindung. Oder? Ich mein, hello?

Was wolltest du schon immer mal gefragt werden?
Finden Sie die Welt im Grunde gut? – Antwort: Ja.

(Oktober 2023)