Raluca Matei Geschäftsleitung
Die rumänisch-schwedische Bratschistin und Kulturmanagerin Raluca Matei studierte Bratsche an der Hochschule für Musik «Hanns Eisler» in Berlin bei Prof. Kim Kashkashian sowie Kulturmanagement an der Universität Basel. Zwischen 2002 und 2013 amtete sie als alternierende Solobratschistin des Kammerorchesters «Musica Vitae» in Schweden, mit dem sie eine rege internationale Konzerttätigkeit ausübte. Darüber hinaus trat sie als Kammermusikerin in verschiedenen Konstellationen in den wichtigsten Konzertsälen Europas, Skandinaviens und Amerikas auf.
Von 2012 bis 2018 leitete sie den Schweizer Interpretationswettbewerb für zeitgenössische Musik, den Concours Nicati in Bern. In den Jahren 2017/18 übernahm sie als Managing Director die Verantwortung für die zweite Ausgabe des Klosters Musikfestivals und kuratierte zudem die neu initiierte, spartenübergreifende Konzertreihe im Künstleratelier Bolt. Zwischen 2013 und 2022 war sie als Geschäftsleiterin der Camerata Zürich tätig, bevor sie 2022 in gleicher Position zum Collegium Novum Zürich wechselte.
Fragebogen
Woher kommst du?
Ich stelle mir meinen Geburtsort oft so vor: ein riesiger Kessel, in dem mehrere Kulturen unter einem Deckel auf kleiner Flamme köcheln. Von Zeit zu Zeit und ziemlich willkürlich brodelt eine Kultur ein wenig stärker, so dass der Deckel wackelt und abfällt. Diese eine Kultur übernimmt die Führung und gibt das Zeichen für die Zugehörigkeit zu einer Esskultur. Aber nach einer Weile wird der Deckel von fremden Händen wieder auf den Topf gelegt. Und alle Kulturen köcheln ungestört nebeneinander weiter, bis eine andere Kultur wieder anfängt, stärker zu brodeln... Die kürzere Antwort lautet: Aus dem «kleinen Wien» Timișoara im rumänischen Banat.
Welche Musik hörst du im Moment?
Leo Lausemaus, Nola Nolte und viel zu viel Paw Patrol.
Worüber hast du zuletzt laut gelacht?
Es mag vielleicht kitschig klingen, aber: Über das herzliche Lachen meines Sohnes.
Wo wärst du heute, wenn du nicht Kulturmanagerin geworden wärst?
Mit etwa acht Jahren war ich fest davon überzeugt, Spionin oder Detektivin zu werden.
Wofür bist du dankbar?
Für mein Leben, für meine Familie im weitesten Sinne und dafür, dass ich das späte Mutterglück noch erleben durfte.
Was ist dein Pet Peeve («Lieblings-Ärgernis»)?
Fahrer·innen von 4x4-Autos gegen 9 Uhr morgens auf der Dufourstrasse, die sich einfach nicht entscheiden können, wann und wo sie abbiegen wollen, und nie den Blinker benutzen.
Für wen spielst du am liebsten?
Für alle, die mich fantastisch finden? Besser vielleicht: Für alle, die den Weg zum Konzert gefunden haben.
Was sammelst du?
Hat sich bisher jemand getraut, «Geld» als Antwort zu sagen? Ich neige dazu... Nein: Früher Programmhefte, heute nur noch Erinnerungen.
Welche Erfindung braucht die Welt?
Krebsheilung.
Was wolltest du schon immer mal gefragt werden?
Was heisst «Zvieri» auf Schwedisch?
(Juli 2024)