Manon Pierrehumbert Harfe
Manon Pierrehumbert wurde 1986 geboren. An der Musikschule des Konservatoriums La Chaux-de-Fonds erhielt sie ihren ersten Harfenunterricht bei Anne Bassand, die sie bis zur Erlangung des Lehrdiploms mit Auszeichnung (2005) begleitete. In London setzte sie ihre Studien bei Skaila Kanga an der Royal Academy of Music fort und schloss 2009 mit dem Postgraduate Diploma in Performance mit Auszeichnung ab. Schliesslich studierte sie an der Hochschule der Künste Bern, Studienrichtung théâtre musical. Während dieser Zeit wurde sie von Marie-Claire Jamet, Isabelle Perrin, Catherine Michel und Fabrice Pierre begleitet und nahm in regelmässigen Abständen Unterricht bei Frédérique Cambreling in Paris.
Manon Pierrehumbert ist Preisträgerin von mehreren Wettbewerben, insbesondere des Schweizerischen Jugendmusikwettbewerbs. Sie ist Stipendiatin der Stiftungen Migros, Jean Tanner und Curt Dienemann.
In unterschiedlichen Orchestern und Ensembles hatte Manon Pierrehumbert die Gelegenheit mitzuwirken. Als passionierte Interpretin der zeitgenössischen Musik, gründete sie das Collectif Bin°oculaire mit dem Ziel, musikalische, theatrale und literarische Elemente zu verbinden und durch die Zusammenarbeit mit zeitgenössischen Komponisten Werke zur Uraufführung zu bringen. 2009 nahm sie an der Akademie des Lucerne Festivals unter der Leitung von Pierre Boulez teil. Am Conservatoire neuchâtelois ist Manon Pierrehumbert seit 2007 Harfenlehrerin, wobei sie regelmässig mit ihren Schülern Ensemble- und Kammermusikkonzerte aufführt.
Fragebogen
Woher kommst du?
Aus La Chaux-de-Fonds.
Welche Musik hörst du im Moment?
Ich brauche Sanftheit und Texte; im Moment höre ich Sibelius’ Sinfonien und Clara Ysé.
Worüber hast du zuletzt laut gelacht?
An den Inhalt erinnere ich mich nicht mehr, aber ich lache viel mit meinen Geschwistern, meinen Freund·innen und meinen Kolleg·innen. Auch mit meinen Schüler·innen. Lachen und Humor spielen in meinem Leben eine zentrale Rolle.
Wo wärst du heute, wenn du nicht Musikerin geworden wärst?
Es gibt viele künstlerische Berufe, von denen ich schon immer geträumt habe. Ausserhalb des Kulturbetriebs würde ich für die Werte kämpfen, an die ich glaube, vermutlich durch politisches Engagement.
Wofür bist du dankbar?
Ich bin sehr dankbar für meine Angehörigen, diese wunderbaren Seelen, mit denen ich das Glück habe, zusammen zu sein, und von denen ich so viel lerne. Ich bin sehr dankbar, dass ich in einer Umgebung lebe, die es mir erlaubt, der Natur nahe zu sein und von meiner Leidenschaft zu leben. Ich bin sehr dankbar für all die Frauen, die seit Generationen ihre Stimme erheben, um mehr Gerechtigkeit und Gleichberechtigung zu erlangen. Ich bin sehr dankbar für meine Beharrlichkeit darin, das zu tun und zu sein, was mir entspricht.
Was ist dein Pet Peeve («Lieblings-Ärgernis»)?
Zweifellos die viel zu vielen Machthaber, die durch ihre Handlungen die Menschheit in grosse Gefahr bringen oder sogar direkt zu ihrer Zerstörung beitragen.
Für wen spielst du am liebsten?
Für Menschen, die neugierig sind und Lust haben, sich überraschen, anregen, hinterfragen und mitreissen zu lassen.
Mit wem würdest du gerne einen Tag lang tauschen?
Ich wäre gerne in die Realität von Toni Morrison geschlüpft oder in die so vieler anderer grosser Frauen, die durch ihre Kunst ihre eigene Geschichte transzendiert haben.
Welche Erfindung braucht die Welt?
Einen Prozess, der es ermöglicht, mit den transgenerationalen Traumata und Schmerzen, die jeder Mensch in sich trägt, aufzuräumen, sodass wir völlig frei sind und bewusst über unser eigenes Leben bestimmen können.
(Juni 2024)