Brian Archinal Schlagzeug

Der amerikanische Perkussionist Brian Archinal lebt nach seinen Studien in Kentucky (Prof. J. Campbell) San Diego, USA (Prof. S. Schick) und Basel (Prof. C. Dierstein) in Bern, wo er sich dank eines amerikanischen Fulbright-Stipendium und des Schweizer Bundes-Stipendiums (ESKAS) als Solist, Dozent, Produzent und Veranstalter erfolgreich etabliert hat. Er ist Mitglied herausragender internationaler Ensembles wie Ensemble Nikel, Ensemble This | Ensemble That (ET|ET) und Collegium Novum Zürich. Er tritt international auf Festivals für zeitgenössische Musik auf, u. a. bei Wien Modern (AT), Klangspuren (AT), Ars Musica (BE), Donaueschinger Musiktage (DE), IMD-Darmstadt (DE), Ultraschall (DE), Klangwerkstatt (DE), Klub Katarakt (DE), Blurred Edges (DE), Heidelberger Frühling (DE), Manifeste (FR), Musiques Démesurées (FR), Biennale di Venezia (IT), Gaudeamus (NL), November Music (NL), Warsaw Autumn (PO), Klang (DN), Huddersfield (UK) sowie Time Spans (USA), und Monday Evening Concerts (USA).

Als Dozent für Schlagzeug an der Hochschule der Künste Bern legt er einen Fokus auf experimentelle musikalische Interpretationen sowie Multimedia-Performance. Er doziert ab 2024 ausserdem an der College Musica Biennale di Venezia. Brian Archinal gewann Preise und Stipendien bei mehreren nationalen und internationalen Wettbewerben, unter anderem mit Nikel einen Swiss Music Prize 2023, einen Stipendienpreis der Darmstädter Ferienkurse sowie den ersten Preis beim Gaudeamus Interpreten Wettbewerb in Amsterdam.
Er ist auf renommierten Musiklabels wie OUS, Contrastes, Bastille Musique, Carrier, WERGO, Kairos, GOD Recordings, MODE Records, Edition zeitgenössische Musik, Klarthe, Tzadik, NEOS, Galaxa und Silentes vertreten.

http://www.brianarchinal.com

Collegium Novum Zürich

Fragebogen
Woher kommst du?
Ich bin in den USA geboren und in einer Stadt etwas ausserhalb von Houston, Texas aufgewachsen.

Welche Musik hörst du im Moment?
Ich folge meinen Interessen, und momentan führen sie zu elektronischer, basslastiger Tanzmusik. Man nennt das manchmal Dub, Dubstep, UK-Bass, UK-G, 160+ usw. Ich nenne es Experimental-Bass-Music.

Worüber hast du zuletzt laut gelacht?
Lachen ist ein Teil meines Charakters – eine Probe ohne Lachen und Spass ist fast eine Zeitverschwendung. Gerade heute hat Susanne Peters in der Kaffeepause etwas so Lustiges gesagt, dass ich gebeten wurde, etwas leiser zu sein.

Wo wärst du heute, wenn du nicht Musiker geworden wärst?
Ich wäre sicher noch in den USA in einem Beruf ohne Zukunft. Wenn ich nicht die Musik als Leidenschaft gefunden hätte, wäre ich wahrscheinlich ein verlorener, frustrierter Bürger, wie viele meiner Kolleg·innen dort. Musik wäre sicher in meinem Leben, aber nur nebenbei und nicht als Raison d’être.

Wofür bist du dankbar?
Für die Chancen, die ich hier in der Schweiz bekommen habe, aber auch für die intelligenten und begabten Leute, mit denen ich musizieren und die ich auch Freunde nennen darf.

Was ist dein Pet Peeve («Lieblings-Ärgernis»)?
Die Zeit zwischen Generalprobe und Konzert. Das ist nur angespanntes Herumwarten. Man ist zu aufgeregt zu schlafen, sollte aber noch keinen Alkohol trinken. Ich persönlich kann vor dem Konzert nicht essen, und etwas wie Arbeiten oder E-Mails schreiben gefällt mir auch nicht. Also am liebsten gleich spielen!

Für wen spielst du am liebsten?
In der Regel für Zuhörer·innen, also Leute, die gerne etwas hören wollen. Eines meiner bisher besten Konzerte war in Argentinien, wo das Publikum schon vor dem Konzert «Olé» schrie wie im Fussballstadion.

Was sammelst du?
Ich bin Schlagzeuger, das heisst, ich sammle Klänge. Mein Übungsraum in Bern ist voll mit Instrumenten, die ich auf Reisen gefunden oder von Kolleg·innen und Komponierenden bekommen habe. Zum Beispiel habe ich mehrere Quijadas, ein südamerikanisches Instrument aus dem Kiefer eines Esels, oder eine Singende Säge, die speziell in Frankreich angefertigt wurde.

Mit wem würdest du gerne einen Tag lang tauschen?
Mit einem Ironman-Athleten. Wie ist es wohl, ein Mensch zu sein, der sich jeden Tag aufs Neue bis an den Rand des Zusammenbruchs körperlich herausfordert?

Welche Erfindung braucht die Welt?
Mitleid, Verzicht, Gemeinsamkeit – ach, das sind keine neuen Erfindungen…

Was wolltest du schon immer mal gefragt werden?
Lieblings-Schoggi-Weggli? Bäckerei Krebs, Basel.

(Juni 2023)